Warum

Wandel = Zeitenwende? Mehr Kooperation oder mehr Konkurrenz – Es geht um MEHR als „nur“ Genossenschaft ….

Aber wie sieht eine solche „Genossenschaftsbanken-typische“ Kooperationslösung aus oder wie werden die Vorstände, Aufsichtsräte und Manager – und wie – geschult? Dort lauten z.B. die Fragen: „Werden Banken in dieser Form noch bestehen bleiben?“ oder „wie werden sich z.B. „BitCoin“ oder „Blockchain“ auf das Bankgeschäft auswirken?“ oder „was passiert, wenn das Währungssystem beginnt zu stottern?“. Genossenschaften – „nur“ eine weitere „normale“ Rechtsform? Wer so denkt und handelt, könnte noch nicht verstanden haben, dass Genossenschaften so etwas wie ein „Wertgefüge“ darstellen. Sie verkörpern sozusagen die Aussage: „Ich entscheide mich für „Miteinander“ und damit zugleich – recht bewusst nicht für „Gegeneinander“.
Deutlich heißt das: Genossenschaften repräsentieren in der Tat die Neue Zeit, wie immer Menschen, dies wahrnehmen und entsprechend bewusst handeln.
Im Mittelpunkt stand bisher ein ‚Konzept“ der Konkurrenz, das annahm, Menschen würden „von Natur aus“ zueinander in „Kampf und Wettbewerb“ stehen. Das wurde sogar geglaubt, wurde zum „Paradigma“ auch der Wirtschaftswissenschaften erkoren und hatte durchaus seine Erfolge. Als die „Erfolge“ nachließen und die Idee begann ihre „Ergebnisse“ gegen die Lebensinteressen der Menschen zu wenden, überprüften immer mehr Wissenschaftler, ob Konkurrenz wirklich Teil von Menschsein ist? Prüfen Sie selbst.
Angenommen, die Zweifel der Wissenschaftler sind berechtigt, dann wäre der Mensch ein „kooperatives Wesen“. Kaum anzunehmen, dass kooperative Wesen sich einreden lassen, in einer „Konkurrenz-Wirtschaft“ wirken zu wollen.
Wie gut, dass es Genossenschaft gibt, könnten bald selbst konservative Entscheidungsträger sagen. Aber sind unsere Genossenschaften bereits wirklich auf ein „Kooperations-Zeitalter“ eingestellt?
Diese Frage drängt jetzt förmlich nach Antworten. Wissen wir wirklich, wie das „Geheimnis“ eines wahrhaft „kooperativen Geschäftsmodells“ auszusehen hätte? Bisher waren Genossenschaften ein „Anpassungs-Modell“, sozusagen in einer Art „Dauer-Rechtferigung im Teich der Konkurrenz“. Jetzt wird es umgekehrt laufen (müssen): Genossenschaften geben den Ton an, wie Kooperation funktioniert. Und die anderen Rechtsformen werden versuchen daran zu lernen. Genossenschaften als „Leitfigur und Vorbild“ für Wirtschaft in Kooperation? Ja – Aber in eine solche Rolle müssen sie und ihre Verbände erst – aber möglichst rasch – hineinwachsen. Das wird einigen Genossenschaften, einigen verbänden leichter fallen als anderen. „Tanker “ (-Verbände) werden sich- wie bekannt langsamer bewegen, wie „kleinere Bootsklassen“.
Wichtiger als „Eiversüchteleien“ oder beharren auf alten – überholten – Führungsrollen, ist jetzt stabil das Ganze im Auge zu haben: Der Vorreiter-Rolle für den wirtschaftlichen (wahrscheinlich auch geselslchaftlichen) Umbruch kann und darf sich der gesamte Genossenschafts-Sektor jetzt nicht entziehen.
Es geht längst nicht mehr (nur) darum, ob das (alte) Genossenschaftsgesetz ein bisschen „hier oder da“ um-novelliert wird, es geht um Grundsatz-Themen, es geht um so etwas wie einen „Paradigmenwechsel“.
Wer sich z.B. die „schwarzen Wolken“ im „Geld- und Finanzbereich“ anschaut, weiß unter welchem Handlungsdruck dort Genossenschaftsverbände und Manager stehen. Alle Blick werden dahin gerichtet sein, weil man bei Genossenschaftsbanken und deren Verbänden am ehesten erwartet, dass Lösungen gefunden werden, denn dort „ist“ man – wie die Öffentlichkeit vermutet – bereits in „Kooperation“; in den
Geschäftsbanken ist man davon noch Meilen entfernt. Wohnungsbaugenossenschaften und ihre Verbände haben ihre Aufgabe wohl bereits weitgehend gelöst, sie sind sozusagen recht fit für das „Kooperations-Zeitalter“ und könnten sogar Vorbild für die „Konkurrenz-Immobilien-Betrieb“ sein.
Leider hat der Genossenschaftssektor im Bereich „Produzierender Mittelstand“ wenig anzubieten, um konkurrenzwirtschaftlich organisierten Unternehmen „Erfahrungswissen“ anbieten zu können.
Bliebe der Bereich Wissenschaft. Dort gibt es zwar zahlreiche genossenschaftliche Forschungsinstitute, jedoch ist das Thema „Kooperationswirtschaft“ oder „Kooperationswissenschaft“ im gängigen Lehrbetrieb der Hochschulen (noch) nicht verankert. Zeit für Verbände, Hochschulen und Politik, hier zu einer möglichst raschen Veränderung zu kommen, denn es werden dringend Menschen in Führungsprozessen benötigt, die wissen, was und wie sich konkurrenzwirtschaftliches Managen von Kooperations-Management unterscheidet,
Mag sein, dass in der Wahl 2017 bei den Parteien keine Neigung feststellbar ist, dem Thema Konkurrenz versus Kooperation hirneichend Gewicht zu geben. Das könnte sich jedoch während der kommenden Legislaturperiode zu einem Problem entwickeln und spätestens 2021 die Wahlen bestimmen.
Wer meint, das sei unwahrscheinlich, der übersieht die Tendenzen in Richtung Kooperation und Wertebewusstsein, erkennt nicht das „lauernde latente Veränderungs-Potenzial“, für deren deutliches Erscheinen es lediglich noch eines kleineren „Zündfunken“ bedarf.
Vor 200 Jahren mussten die Herren Raiffeisen und Schulze-Delitzsch die Grundlagen für Genossenschaften gegen nicht unerheblichen Widerstand durchsetzen. Ihre Nachfolger schafften es nicht, das Modell Genossenschaft zu einem attraktiven „Vorbild“ zu entwickeln, Es ist müßig zu streiten, warum dies nicht gelang, Ein Grund war sicherlich, dass es nicht gelungen ist, die politische Bedeutung des kooperativen Wirtschaftens herauszustellen. Aber seien wir fair: Die Erkenntnis, dass Kooperation (Miteinander der Menschen) sozusagen zur „Grundausstattung“ von Menschen gehört, ist noch recht neu.
Jetzt jedoch ist es anders. Die Erkenntnisse der Modernen Wissenschaften, dass der Mensch ein „kooperatives Wesen“ drängen förmlich hin zu entsprechenden Konsequenzen in Politik und Gesellschaft. Verstärkt wird der „Druck“ durch die sich latent auftürmenden und nicht zu „bändigenden“ Problemen und Krisen im „System Konkurrenz“.
Jetzt wird der Ruf der Menschen immer lauter nach dem, was ihrem Wesen entspricht. Und alle Bereiche der Gesellschaft werden auf den „Prüfstand“ müssen.
Das ist die Zeit, in der es einer Kräfte-Bündelung aller Menschen bedarf, die kooperatives Wissen und Erfahrungen einbringen können.
Die Bildung eines GenossenschaftsRates ist eine der ersten Handlungsschritte zu einer „Allianz der Vernunft und Verantwortung in Sachen Kooperation und Genossenschaften“, die Land und Menschen gut tut und zeigt: „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen!“
Wir haben bei GenossenschaftsWelt nicht von ungefähr das Thema „Wandel“ recht weit nach vorne gestellt.

 

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